Bäume umarmen, das ist doch nur etwas für Esoteriker?“
Das mögen viele denken, aber wenn sie sich einen Spaziergang, eine Fahrradtour oder eine Joggingrunde im Wald gönnen stellen sie fest, dass sie sich tatsächlich entspannter fühlen.
Studien zur gesundheitsfördernden Wirkung des Waldes
Nun ist es internationalen Wissenschaftlern gelungen, die gesundheitsfördernde Wirkung des Waldes nachzuweisen. Nach Stand der Wissenschaft verhilft bereits eine kurze Zeit im Wald zur Verbesserung des Schlafes, zur Stärkung der Immunabwehr sowie zur körperlichen Regeneration und Erholung. Eine japanische Studie belegt, dass schon fünf Minuten im Wald zur Senkung von Blutdruck, Puls und Muskelspannung führen. Gleichzeitig sinkt die Ausschüttung des Stresshormons Kortisol, während der Spiegel der Stimmungshormone Dopamin und Serotonin ansteigt. Diese körperlichen Vorgänge sind gleichzusetzen mit erfolgreichem Stressmanagement. Ob die Ursache für diese gesundheitsförderliche Wirkung des Waldes in dem unsere Augen beruhigenden Grün bzw. dem Anblick der harmonischen und reizarmen Landschaft liegt, in den von den Bäumen abgesonderten Aromastoffen oder in der körperlichen Bewegung, darüber streiten sich die Gelehrten. Das Fehlen von Feinstaub und stressender Technik sowie die Ruhe können weitere positive Faktoren für die Stressreduktion sein.
In den Wald auf Rezept
In Ländern wie Japan gibt es bereits eine anerkannte medizinische Therapie. Beim „Shinrin-yoku“, dem sog. Waldbaden streifen Coaches mit Gestressten durch ausgewiesene Waldgebiete und lehren diese, die Natur wieder mit allen Sinnen wahrzunehmen. Handys sind tabu, Ruhe ist angesagt. Die Shinrin-yoku-Kurse haben in den USA und in Südkorea bereits Nachahmer gefunden. Forscher empfehlen, lieber häufiger und kürzer in den Wald zu gehen. Ein Park tut’s auch, Hauptsache es gibt Bäume. Wie einfach und preiswert Stressmanagement doch sein kann.