Gedankenkreise, Ängste und Stress reduzieren – Meditieren hilft tatsächlich

Grübelzwang, Gedankenkreise: Immer in Hab acht Stellung

Würdest Du Dir einen schlechten Film 1.000 mal hintereinander anschauen? Wahrscheinlich nicht. Aber Gedanken, die um Deine Ängste oder Deinen Stress kreisen wiederholst Du immer und immer wieder. Was für eine Energieverschwendung, die Dich erschöpft. Selbst, wenn alles in Ordnung ist, nimmst Du schon vorweg, was alles Schlimmes passieren könnte, etwas dass Du von Deiner Partnerin verlassen wirst, oder Ärger auf der Arbeit bekommst, oder nicht das schaffst, was Du dir vorgenommen hast. Dabei werden diese negativen Ereignisse mit hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht eintreten. Du vermiest Dir nur die Zeit, in der es Dir eigentlich gut gehen könnte. Und Du nimmst Dir die Zeit jetzt, in der Du daran arbeiten kannst, dass es gut bleibt, mit der Partnerin, bei der Arbeit oder wo auch immer. Indem Du versuchst, Deine Gedanken zu kontrollieren, wirst Du sie nicht los. Und auch verdrängen hilft nicht, sie kommen mit immer größerer Intensität zu Dir zurück.

Ballast im Kopf – wie Du Deinen Geist reinigen kannst

Diesen Ballast im Kopf braucht kein Mensch. Wahrscheinlich ist Dir auch schon aufgefallen, dass Du durch das viele Zerdenken nicht zu besseren Lösungen kommst, im Gegenteil. Wie also kannst Du aus Deinen Gedankenschleifen aussteigen?

Zur Meditation gibt es mittlerweile genügend große wissenschaftliche Studien, die deren positive Wirkung (auf eine erhöhte Aufmerksamkeit, auf mehr geistige Flexibilität und im Hinblick auf eine verbesserte Stressresistenz) belegen. Nicht umsonst werden die Kosten für Meditations-Apps heute von vielen Krankenkassen übernommen oder anteilig mitgetragen.

Während wir also schon von kleinauf gelernt haben, uns körperlich zu reinigen, etwa täglich zu duschen und unsere Zähne zu putzen, herrscht in bezug auf die geistige Reinigung leider Fehlanzeige. Dabei brauchst Du Deinen geistigen Ballast in Form von negativen Gedanken nicht weiter mit Dir herumzuschleppen. Eigentlich ist es ganz einfach, es geht nur darum, im ersten Schritt zu akzeptieren und im zweiten loszulassen. Das hört sich erstmal banal an und erfordert ein Umdenken, und es erfordert Mut. Ich sage immer: Wenn Du doch erkannst hast, dass das Zerdenken, das Kontrollieren und das Vermeiden nicht hilft und Du immer weiter in die negative Spirale reinrutschst, spätestens dann ist es doch einen Musterwechsel wert. Denn schlimmer kann es nicht mehr werden.

Was passiert bei der Medititation?

In der achtsamen Meditation geht es darum, alles, was ist, bewusst wahrzunehmen. Alles darf kommen und gehen. Das bedeutet, dass Du einen belastenden Gedanken erstmal akzeptierst, ohne ihn oder Dich dabei zu bewerten – einfach nur wahrnehmen, dass er jetzt gerade da ist. Du kannst Dir sagen: Ich heiße diesen Gedanken willkommen, er kommt, dann ist er da und dann lässt Du ihn wieder los. Du wirst merken, dass die negativen Gedanken bei einiger Meditationspraxis auch schneller wieder gehen. Das nennt man Durchlässigkeit oder geistige Flexibilität. Du bleibst weniger festhängen an Deinen Sorgen und Deiner Selbstkritik, Du blockierst Dich weniger, sondern bist offen für das, was ist. Mit einer gewissen Übung wirst Du merken, dass sich das Verhältnis von negativen zu neutralen und positiven Gedanken und Gefühlen verändert, die angenehmeren Anteile nehmen zu. So bekommen die Angst oder die Sorgen wieder den Platz in Deinem Leben, der sinnvoll und notwendig ist. Dann ist es weniger Angst als Vorsicht, und die Vorsicht ist eine Verbündete, die dich schützt und besser planen lässt, dich aber nicht vom bewussten Sein im hier und jetzt, von Genießen abhält.

Warum also meditieren?

Wenn Du Deinen Geist verstehen willst, dann beobachte ihn. Meditieren ist eine einfache Methode. Wenn Du dich verstehst, lernst Du, wie Du Leid, Sorgen und Ängste, Stress in Deinem Leben selbst herstellst. Und Du bekommst durch das Akzeptieren und Loslassen mehr Lebensqualität, mehr Freude und innere Ruhe. Wenn Du das erkannt hast, wirst Du bessere Entscheidungen treffen und glücklicher sein. Und wenn Du glücklicher bist, wirst Du wiederum Entscheidungen treffen, die Dir mehr Lebenszufriedenheit bringen. Das ist eine positive Spirale für mehr Erfüllung und Leichtigkeit.