Filmtipp: In die Sonne schauen

‚In die Sonne schauen‘ oder – die Traumata in uns

Das Werk der Regisseurin Mascha Schilinski ist ein besonderer Film. Es schildert die Geschichte mehrerer Familien über den Zeitraum von ca. 100 Jahren (etwa von 1910 bis heute), die auf einem Vierkanthof im Osten Deutschlands leben. Zentral sind dabei vier Frauen aus den jeweiligen Epochen und ihre oftmals traumatisierenden Erfahrungen, die sie an diesem Ort, an dem sie aufwachsen, machen. „Dieser Hof hat geatmet“, sagt die Regisseurin über den Drehort, und genau das habe ich auch gespürt. Mit all den Fragen, die man vielleicht auch an den eigenen Ort hat, in dem man lebt. ‚Was ist hier wohl schon passiert?‘ oder ‚wer hat hier vor mir gelebt und was war für eine Person?‘ 

Das Besondere: ‚In die Sonne schauen‘ folgt keiner klassisch narrativen Erzählstruktur, sondern einem assoziativen Erzählstrom, vielen Zeitsprüngen und sehr eindrücklichen Szenen. Dabei ist ‚In die Sonne schauen‘ kein lauter Film, ganz im Gegenteil. Aber er macht doch deutlich, wie belastend das Leben sein kann und welche Traumata Menschen durch gesellschaftliche Ereignisse (wie Krieg) genauso wie durch familiäre Konventionen erleiden – damals wie heute.

Preis der Jury in Cannes für ‚In die Sonne schauen‘

‚In die Sonne schauen‘ wurde im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele in Cannes im Mai 2025 uraufgeführt und erhielt den Preis der Jury. Als deutscher Vorschlag wurde der Film für die Kategorie ‚Bester Internationaler Film‘ für die Oscarverleihung 2026 ausgewählt. Meiner Einschätzung nach zu Recht, ein Film, der bei mir viele Fragen aufgeworfen hat und mir noch lange nachgegangen ist.

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Dr. Bettina Fromm
Diplom-Psychologin
Heilpraktikerin für Psychotherapie

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