Übung zur Achtsamkeit in Corona-Zeiten oder – sich spüren im Hier & Jetzt

Die Corona-Pandemie verändert unser Erleben und Verhalten. Die einen empfinden den veränderten Alltag zäh wie Kaugummi, für die anderen läuft das Leben gefühlt im Zeitraffer ab. Was zumindest die, die nicht in systemrelevanten Berufen arbeiten seit Beginn der Krise mehr hatten ist Zeit. Wie kannst Du diese Zeit besser nutzen um Dich zu spüren und zu genießen?

Eine Möglichkeit, bewusster durch die Welt zu gehen und im Moment zu sein ist z.B. ein Tagebuch angenehmer Erlebnisse zu führen. Das funktioniert so: Beobachte mit allen Sinnen, was Du am Tag erlebst. Vielleicht siehst Du ein Kind, dass mit Gummistiefeln in einer Pfütze springt oder unverhofft ein Tier im Wald. Oder aber Du erlebst einen erfüllenden Augenblick in einer Berührung oder einem Gespräch mit jemand.

Eine einfache Übung für mehr Achtsamkeit

Setze Dich am Abend mit einem leeren Blatt hin und schreibe auf:

  • Was hast Du erlebt? Beschreibe die Situation.
  • Was machte die Erfahrung angenehm für Dich?
  • Wo im Körper oder mit Deinen Sinnen hast Du Ereignis gespürt (bzw. gesehen, gefühlt, gehört, gerochen, geschmeckt)?
  • Welche Stimmungen, Gefühle und Gedanken gingen mit dem Erlebnis einher?
  • Hat sich durch das Erlebnis etwas in der Einstellung oder Deinem Handeln verändert? Wenn ja, was?
  • Welche Gedanken und Gefühle hast Du jetzt, in dem Moment des Aufschreibens?

Wenn Du diese Übung häufiger machst, wirst Du auf Dauer achtsamer, lebst mehr im Hier & Jetzt statt in Gedanken in der Vergangenheit oder der Zukunft. Über Vergangenes nachzudenken ist oft mit Selbstkritik verbunden(‚das habe ich nicht richtig gemacht’, ‚da war ich nicht gut genug’ usw.). Über Zukünftiges zu Grübeln ist häufig mit Ängsten verbunden (‚ich werde meinen Partner oder meine Arbeit verlieren’, ‚ich werde irgendetwas nicht hinkriegen’ usw.). Natürlich macht es Sinn, sich kritisch zu überprüfen und zu planen, aber nicht rund um die Uhr.

Hilfe gegen Gedankenkreise bei Ängsten und Depressionen

Grübeln bzw. Gedankenkreise können zu massiven psychischen Belastungen führen und kosten viel Zeit, die letztlich unproduktiv ist. Schöne Ereignisse aufzuschreiben hilft Dir, mehr im Moment zu leben. Je mehr angenehme Erfahrungen Du machst und Dir dieser bewusst bist, umso zufriedener wirst Du sein. Dies gilt nicht nur für Corona-Zeiten, sondern allgemein, wenn Du Dich gestresst fühlst und runter kommen möchtest. Probiere es aus!