Corona – Hamstern als Reaktion auf Angst vor der eigenen Sterblichkeit

Was wir in den letzten Wochen im Rahmen der Corona-Krise in Supermärkten erlebt haben, hätten wir uns Anfang des Jahres niemals vorstellen können. Leere Regale, insbesondere bei lang haltbaren Lebensmitteln wie Reis, Nudeln und Konserven, aber auch bei Toilettenpapier. Mittlerweile haben verschiedene Marktforscher und Wissenschaftler sich zu diesem Phänomen geäußert. Besonders interessante Ergebnisse wurden in einer Studie zur Auswirkung von Corona auf das Kaufverhalten von Prof. Marchand von der Uni Köln herausgefunden. Deutlich wurde vor dabei allem eins: Das Phänomen des Hamsterns hat zwar auch vernünftige Gründe, im Unbewussten darüber hinaus aber auch viel mit Angst zu tun.

Gründe für Hamsterkäufe

1. Durch die Kontaktsperre sind fast alle Menschen zuhause. Indem sie dort mehr Zeit verbringen, im Home Office arbeiten und nicht mehr auswärts essen gehen, verbrauchen sie zuhause mehr Lebensmittel und Konsumgüter als sonst.

2. Die sozialen Medien befeuern die Angst, die alltäglichen Güter nicht mehr zu bekommen. Bilder von Menschen mit übervollen Einkaufswagen führen zur emotionalen Besorgnis, leer auszugehen.

3. Das Herdenverhalten: Wir tun das, was andere uns vormachen, wie z.B. auch Handtücher auf Sonnenliegen legen. Dadurch und durch die aktuellen Hamsterkäufe entsteht genau das, wovor wie Angst haben, die Knappheit der Güter. Das nennt man auch selbst erfüllende Prophezeihung.

4. Die Corona-Krise verursacht Kontrollverlust. Plötzlich sind allgmeingültige Regeln unseres Zusammenlebens außer Kraft und die Zukunft und Rückkehr zur Normalität in Frage gestellt. Durch das vermehrte Einkaufen und Anlegen von Vorräten wird die eigene Hilflosigkeit zu kompensieren versucht.

5. Bei Geschlecht und Alter stellten die Wissenschaftler keinen Unterschied in Bezug auf das Horten fest. Wohl aber bei Menschen, die ein erhöhtes Bewusstsein für den eigenen Tod und ihre Sterblichkeit haben – sie hamstern mehr, anscheinend um damit die Angst vor der eigenen Sterblichkeit zu kontrollieren.

Andererseits stellen wir aktuell auch fest, dass viele Menschen Dinge loslassen, z.B. durch Ausmisten, aber das ist eben ein anderes Thema.